5. Symposium zur Konflikt- und Kulturtransformation

Konfliktklärung im Spannungsfeld von Person und organisationalem System

Herzlich willkommen zum 5. Symposium zur Konflikt- und Kulturtransformation

Konflikte in Organisationen sind weit verbreitet – und sie kosten viel Aufmerksamkeit der Betroffenen, psychische Gesundheit, Arbeitsqualität und letztlich auch viel Geld. Noch wichtiger ist allerdings der systemische Aspekt von Konflikten in Organisationen, denn die Art und Weise, wie Konflikte sich entfalten und wie mit ihnen umgegangen wird, hängt sehr stark mit impliziten kollektiven Regeln, d.h. mit der Organisationskultur, zusammen. Das zeigt sich besonders bei kalten Konflikten, die nicht offen ausgetragen werden, sondern jahrelang untergründig die soziale Atmosphäre vergiften.

Obwohl bei vielen Menschen Frustration, Resignation und nachlassende Motivation vorhanden sind, geschieht keine grundlegende Auseinandersetzung mit der Situation. In solchen Situationen hilft es nicht viel, einzelne Konflikte durch Mediation zu klären. Eine Konfliktarbeit ist gefordert, die das ganze System im Blick hat und eine Veränderung der Kultur im Umgang mit Konflikten anstrebt.

Symposium im Live-Online-Format vom 21. bis 24.09.2021 (Trainingsworkshop am 25.09.2021)

In dem Symposium steht das Spannungsfeld von Person und organisationalem System im Konflikt und in der Konfliktbearbeitung im Mittelpunkt. Dabei geht es um die gegenseitige Beeinflussung von Person und System, denn nur konkrete Menschen können in der Organisation Veränderungen in Gang bringen. Die Menschen in einer Organisation sind allerdings durch systemische Kräfte in ihrem Verhalten stark beeinflusst.

Wie es in und durch Konflikte möglich ist, sich von diesen systemischen Abhängigkeiten zu befreien und das organisationale System zu verändern, ist das Thema der Workshops und Praxisdialoge in dem Symposium.

Die Veranstaltungen im Überblick

Dienstag, 21.09.2021

18.30 bis 19.45 Uhr

Begrüßung und Eröffnung des Symposiums Rudi Ballreich, Concadora und Sebastian Benkhofer, Universität Witten/Herdecke Einführung: Der systemische Blick – Wie es in der Konfliktarbeit möglich ist, die Spannung zwischen Person und organisationalem System fruchtbar zu machen Rudi Ballreich

20:00 bis 21:15 Uhr

Recht und Gerechtigkeit im Konflikt und in der Mediation Rudi Ballreich im Gespräch mit Prof. Dr. Cristina Lenz

Mittwoch, 22.09.2021

14.00 bis 15.30 Uhr

Konfliktkultur und lernende Organisation (Teil 1)

Systementwicklungs-Kompetenz: Heiße Konflikte als Katalysatoren einer innovationsförderlichen Lernkultur Rudi Ballreich

16.00 bis 17.30 Uhr

Systemische Strukturaufstellungen in der Online-Mediation Prof. Dr. Heiko Kleve

Wie Sie mediieren… Unterschiedliche systemische Perspektiven der Konfliktarbeit – ein agiles Lernprojekt (Teil 1) Kai Splittgerber

16.00 bis 17.30 Uhr

Konflikt-Mediation im System der inneren Persönlichkeitsanteile (Teil 1) Kristin Bub

18.30 bis 19.45 Uhr

Konfliktmanagement-Systemdesign für Organisationen und für Kommunen entwickeln Rudi Ballreich im Gespräch mit Kurt Faller

20:00 bis 21:15 Uhr

Affektlogik:  Wie Emotionen im Konflikt und in der Mediation das Denken bestimmen Rudi Ballreich im Gespräch mit Prof. Dr. Dr. h.c. Luc Ciompi

Donnerstag, 23.09.2021

14.00 bis 15.30 Uhr

Konfliktkultur und lernende Organisation (Teil 2)

Kulturentwicklungs-Kompetenz: Kalte Konflikte als Katalysatoren einer innovationsförderlichen Lernkultur Rudi Ballreich

16.00 bis 17.30 Uhr

Kompetenzentwicklung in einer online-basierten Mediationsausbildung – Einblicke in einen Forschungsprozess Rudi Ballreich im Gespräch mit Prof. Dr. Eva Jonas, Nadine Heyer und Julius Möller

Wie Sie mediieren… Unterschiedliche systemische Perspektiven der Konfliktarbeit – ein agiles Lernprojekt (Teil 2) Kai Splittgerber

Konflikt-Mediation im System der inneren Persönlichkeitsanteile (Teil 2) Kristin Bub

18.30 bis 19.45 Uhr

Wie sich mein systemisch-evolutionärer Ansatz der Organisations- und Konfliktberatung entwickelt hat Rudi Ballreich im Gespräch mit Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Glasl

20:00 bis 21:15 Uhr

Personzentrierte Systemtheorie: Wie Person und Organisation in Konflikten und in der Mediation zusammenwirken Rudi Ballreich im Gespräch mit Prof. Dr. Jürgen Kriz

Freitag, 24.09.2021

14.00 bis 15.30 Uhr

Konfliktkultur und lernende Organisation (Teil 3)

Konfliktklärungs-Kompetenz: Spannungsfeld-Management als Grundlage einer innovationsförderlichen Lernkultur Rudi Ballreich

16.00 bis 17.30 Uhr

Lösungsfokussiertes Konfliktmanagement in Organisationen Dr. Martina Scheinecker

Wie Sie mediieren… Unterschiedliche systemische Perspektiven der Konfliktarbeit – ein agiles Lernprojekt (Teil 3) Kai Splittgerber

Konflikt-Mediation im System der inneren Persönlichkeitsanteile (Teil 3) Kristin Bub

18.30 bis 19.45 Uhr

Erfolgsfaktoren der Mediation: Worauf es in der Konfliktbearbeitung ankommt Rudi Ballreich im Gespräch mit Anita von Hertel

20:00 bis 21:15 Uhr

Systemische Organisations- und Konfliktberatung: Zwischen Carl Rogers, Virginia Satir, Tom Andersen und Niklas Luhmann Rudi Ballreich im Gespräch mit Prof. Dr. Arist von Schlippe

Samstag, 25.09.2021

Trainingsworkshop

9.00 bis 10:30 Uhr

Der Weg vom Konflikt zum Dialog -Vier Anregungen zur Entwicklung des transformativen Dialogfeldes in der Mediation Rudi Ballreich

1. Sokrates: Das Erwachen des selbstverantwortlichen Denkens im dialogischen Feld des Verstehens

11.00 bis 12:30 Uhr

2. Martin Buber: Die heilende Begegnung im dialogischen Kraftfeld zwischen Ich und Du

14.00 bis 15:30 Uhr

3. Marshall Rosenberg: Die Transformation von Schmerz und Emotionen im Resonanzfeld des Mitgefühls

16.00 bis 17:30 Uhr

4. David Bohm: Die Befreiung von kollektiven Konditionierungen im Gruppenfeld des offenen Gewahrseins

Organisatorisches

Anmeldeschluss Symposium: 20.09.2021 (12 Uhr)

Anmeldeschluss Workshop: 23.09.2021

Folgende drei Leistungspakete stehen Ihnen zur Auswahl:

Technische Voraussetzungen

Bei erfolgreicher Zahlung, erhalten Sie eine Bestätigungsmail von uns (Rechnung im Anhang). Nach Erhalt dieser Mail (Spam bitte überprüfen), schicken wir Ihnen innerhalb von 3 Werktagen Ihre Zugangsdaten für unsere Plattform zu. Dort können Sie Ihren Zoom Zugang für das Symposium und ggf. den Workshop finden.

In Ihrer Bestätigungsmail finden Sie auch den Gutscheincode (einlösbar ab 1. September), mit dem Sie 2 Monate kostenlosen Zugang auf die Concadora Videothek erhalten. Nach dem Symposium werden dort auch die Aufnahmen veröffentlicht (nur für Kombiticket und Symposium & Videothek).

Umfang der Videothek

Sie erhalten nach der Anmeldung und Bezahlung ab dem 01.09.2021 und auch noch vier Wochen nach dem Symposium Zugang zu allen Aufzeichnungen der Veranstaltung sowie zu weiterem Filmmaterial, d.h. zu insgesamt mehr als 120 Videos von führenden Forschern, Vordenkern und Koryphäen. Dadurch besteht die Möglichkeit, Theorie und Praxis der Themen des Symposiums in einer unterhaltsamen Form kennenzulernen. 

Mitwirkende

Rudi Ballreich

Arbeitet als systemischer Organisationsberater, Mediator und Trainer für Mindful Leadership. Er hat seit 2012 Mindful Leadership als differenzierten Ansatz der Führungskräfte-Entwicklung ausgearbeitet. Seit 2021 ist er Geschäftsführer der Concadora GmbH.

weiterlesen

 

Sebastian Benkhofer

… ist Leiter des Professional Campus – der Plattform für Fort- und Weiterbildung der Universität Witten/Herdecke. Er ist als Geschäftsführer auch verantwort- lich für das Studium Fundamentale der Universität. Sein Tätigkeitsschwer- punkt liegt in der Konzeption und Umsetzung von Fort- und Weiterbildungs- angeboten. Er ist u.a. auch Dozent für Führung und Projektmanagement.
Organisatorische Mitgestaltung der Konferenz

weiterlesen

 

Kristin Bub

… ist Achtsamkeitslehrerin, Coach, Lehrbeauftrage an der FOM. Lehraufträge an der Universität Witten/Herdecke in den Lehrgängen „CAS-Systemische Organisations- und Wirtschaftsmediation“, „CAS-Train the Trainer für Mindful Leadership“, „Agile Leadership und Agile Transformation“.

weiterlesen

 

Prof. Dr. Luc Ciompi

war als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie der ärztliche Direktor der sozialpsychiatrischen Universitätsklinik in Bern. Als Begründer der Affektlogik erforschte er die Wechselwirkung zwischen Fühlen und Denken. In dem Buch „Gefühle machen Geschichte“ beschreibt er zusammen mit Elke Endert die Wir- kung von kollektiven Emotionen auf das Denken von großen Menschengruppen.

weiterlesen

 

Kurt Faller

… ist Lehrmediator BMWA®, Coach und Organisationsberater, Systemdesigner, Geschäftsführender Gesellschafter der Medius GmbH Konfliktmanagement und Organisationsberatung, Münster.

weiterlesen

 

Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Glasl

… ist Universitätsdozent, Konfliktforscher, Unternehmensberater und Mediator. Berufslehre als Schriftsetzer, Studium der Politikwissenschaft an der Universität Wien, Promotion 1967 in Völkerrecht und internationalen Beziehungen. Berufstätig in Druckereien, Verlagen, Redaktionen, UNESCO, Stadtverwaltung. Von 1967 bis 1985 am NPI-Institut für Organisationsentwicklung (NL), 1983 Habilitation an der Universität Wuppertal (Organisationslehre).

weiterlesen

 

Prof. Dr. Eva Jonas

… Leiterin der Abteilung Sozialpsychologie, Universität Salzburg; Leiterin postgraduierter Studiengänge, Supervisorin und Coach (ÖVS). Univ.-Prof. Dr. Jonas ist Expertin im Bereich Bedrohung und Interaktion mit einer Vielzahl von sozialpsychologischen Publikationen in renommierten Fachzeitschriften. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Erforschung …

weiterlesen

 

Nadine Heyer

… ist Psychologin, Trainerin und Coach und beruflich als Personalentwicklerin tätig. Bereits in ihrem Masterstudium der Psychologie interessierte sie sich sehr für Konfliktforschung und Mediation und verfasste ihre Masterarbeit zu diesem Thema …

weiterlesen

 

Prof. Dr. Heiko Kleve

… ist Sozialpädagoge, Soziologe sowie Systemischer Berater (DGSF), Coach/Supervisor (DGSv), Systemischer und lehrender Supervisor (SG), Konflikt-Mediator und Inhaber des Stiftungslehrstuhls für Organisation und Entwicklung von Unternehmerfamilien am Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) der Universität Witten/Herdecke.

weiterlesen

 

Prof. Dr. Jürgen Kriz

Jürgen Kriz studierte Psychologie, Philosophie und Pädagogik sowie Astronomie und Astrophysik an den Universitäten Hamburg und Wien, wo er 1969 zum Dr. phil. promovierte. 

weiterlesen

 

Prof. Dr. Cristina Lenz

… ist Dekanin und Inhaberin des Lehrstuhls Recht, Wirtschaft, Verhandlung und Mediation an der HSWT, Vorstand BMWA Deutschland, Honorarprofessorin an der Universität Graz und Wissenschaftliche Leiterin des Masterlehrgangs Mediation, Negotiation, Communication and Conflictmanagement.

weiterlesen

 

Julius Möller

… ist Doktorand in der Abteilung Sozialpsychologie der Universität Salzburg. Er forscht im Rahmen des On Track – Projektes zu den Themen Innovation, agiles Lernen und Verknüpfung von digitalen und realen Welten im Studierendenkontext.

weiterlesen

 

Mag. Dr. Martina Scheinecker

… ist Unternehmensberaterin, eingetragene Mediatorin (ZivMediatG, ÖBM) und Coach. Über 25 Jahre Erfahrung in systemischer Beratung, Konfliktmanagement und Organisationsentwicklung. Mehrere Publikationen zu lösungsfokussiertem Konfliktmanagement. Leitung von Seminaren dazu an Hochschulen, im Rahmen der Trigon Academy, bei Kongressen der internationalen Community der lösungsfokussierten BeraterInnen und in Unternehmen. Gesellschafterin der Trigon Entwicklungsberatung.

weiterlesen

 

Kai Splittgerber

… ist Organisationsberater und Agile Coach. An der Universität Witten/Herdecke Mitentwicklung und Mitleitung des Lehrgangs „Agile Leadership und Agile Transformation“ sowie Lehraufträge in den Lehrgängen „CAS-Systemische Organisations- und Wirtschaftsmediation“, „CAS-Train the Trainer für Mindful Leadership“.

weiterlesen

 

Anita von Hertel

… ist Rechtsanwältin und Wirtschaftsmediatorin. Sie begleitet in dem von ihr gegründeten Mediationshaus in Deutschland und international Einzelne, Partner, Teams und Großgruppen von Konflikten zu Lösungen. Die Kund*innen kommen aus allen Branchen und unterschiedlichen Kulturen in Wirtschaft und Verwaltung …

weiterlesen

 

Prof. Dr. Arist von Schlippe

Prof. Dr., Direktor des Wittener Instituts für Familienunternehmen (WIFU) ist einer der führenden Forscher zu psychologischen Fragen von Familienunternehmen an der Universität Witten/Herdecke. Er forscht und publiziert seit Jahren zum Thema „Konflikte in Familienunternehmen”. Als klinischer Psychologe, systemischer Familientherapeut und Inhaber des Lehrstuhls „Führung und Dynamik von Familienunternehmen” ermöglicht er dabei eine interdisziplinäre Sicht auf das Thema.

weiterlesen

 

Ausführliches Programm

Dienstag

Begrüßung – Rudi Ballreich und Sebastian Benkhofer

Einführung: Der systemische Blick - Wie es in der Konfliktarbeit möglich ist, die Spannung zwischen Person und System fruchtbar zu machen - Rudi Ballreich

Konflikte in Organisationen entfalten sich zwischen Menschen und die Betroffenen werden dabei von starken Emotionen ergriffen, die als bedrückend, frustrierend, ärgerlich oder aufwühlend erlebt werden. Die Energie für die Eskalation von Konflikten kommt aus den Emotionen und aus dem psychischen System der Beteiligten. Die Äußerung dieser Innenerlebnisse im verbalen und nonverbalen Verhalten und in Handlungen führt zu Reaktionen und Gegenreaktionen in sich selbst verstärken Regelkreisen. Das hat oft Auswirkungen auf die ganze Organisation. Zum Verständnis der Konfliktdynamik in Organisationen – und zur Klärung von Konflikten – ist es unabdingbar, das Zusammenspiel des psychischen Systems mit dem kommunikativ-sozialen und dem organisationalen System zu beachten. Dafür braucht es einen systemischen Blick, der es erlaubt, die einzelnen Ereignisse im Kontext des Ganzen zu sehen und die gegenseitige Beeinflussung zu erfassen. Wenn das gelingt, können Konfliktklärungsprozesse fruchtbare Ausgangspunkte für die Verbesserung der gesamten Organisation sein.

Termin: Dienstag, 21.09.2021

Uhrzeit: 18.30 bis 19.45 Uhr

Recht und Gerechtigkeit im Konflikt und in der Mediation - Rudi Ballreich im Gespräch mit Prof. Dr. Cristina Lenz

Recht und Gerechtigkeit ist ein Kernthema in allen Konflikten, denn wer Schuld hat und wer Recht hat, spielt immer eine wichtige Rolle. Dabei geht es oft gar nicht um Formalien wie Gesetze, sondern um das Gerechtigkeitsempfinden und um unterschiedliche Gerechtigkeitsvorstellungen. Auch in der Konfliktbearbeitung ist Gerechtigkeit ein zentrales Thema, denn die Streitenden achten sehr genau darauf, ob die Mediator:innen das Mediationsverfahren gerecht in ihrem Sinne gestalten. Cristina Lenz hat sich als Rechtsanwältin, als langjährig erfahrene Wirtschaftsmediatorin, als Ausbilderin für Mediator:innen und als Jura-Professorin intensiv mit dem Thema Recht und Gerechtigkeit beschäftigt. Im Gespräch wird es darum gehen, dieses Kernthema zwischenmenschlicher Kommunikation auszuloten und durch Beispiele und Geschichten aus der Welt der Mediation konkrete Ansatzpunkte für das Handeln zu zeigen.

Termin: Dienstag, 21.09.2021

Uhrzeit: 20.00 bis 21.15 Uhr

Mittwoch

Konfliktkultur und lernende Organisation - Teil 1: Systementwicklungs-Kompetenz – Heiße Konflikte als Katalysatoren einer innovationsfördernden Lernkultur - Rudi Ballreich

Organisationen haben die Chance, aus Fehlern in der Arbeitsorganisation und in der Zusammenarbeit zu lernen und dadurch die Organisation weiterzuentwickeln. Organisationale Widersprüche, soziale Konflikte und kulturelle Gegensätze können dabei als „fruchtbare“ Ausgangspunkte für Lern- und Verbesserungsprozesse wirken. Sie können aber auch „furchtbare“ Ausgangspunkte für destruktive und kostspielige Auseinandersetzungen sein. Entscheidend ist, wie die Menschen in einer Organisation mit diesen Spannungsfeldern umgehen. Weil das Verhalten der Menschen aber sehr stark von der vorherrschenden Kommunikations- und Konfliktkultur geprägt ist, hängen konstruktive Klärungsprozesse im Umgang mit Fehlern und Lernprozessen sehr stark von der Entwicklung der Konfliktkultur ab. In drei Teilen soll dieses Thema praxisorientiert dargestellt werden.

Organisationen entwickeln sich weiter, wenn Unzufriedenheit über die bestehenden Formen der Führung und Zusammenarbeit, der Gestaltung der Arbeitsprozesse, der Kundenbeziehungen usw. entstehen. Diese Unzufriedenheit zeigt sich in unterschiedlichen Einschätzungen der Situation der Organisation. Sehr schnell verlagern sich diese Unterschiede aber in das soziale Feld, weil sich Lager der Beharrenden und der Fortschreitenden bilden. Wenn die Menschen nicht gelernt haben, mit solchen Spannungen konstruktiv umzugehen, dann entstehen destruktive Konflikte. Am Beispiel einer Startup-Organisation soll gezeigt werden, wie es möglich ist, im Kontext einer heißen Konfliktaustragungskultur das organisationale System zu transformieren – und dabei wichtige Grundelemente einer innovationsfördernden Lernkultur zu etablieren.

Termin: Mittwoch, 22.09.2021

Uhrzeit: 14.00 bis 15.30 Uhr

Systemische Strukturaufstellungen in der Online-Mediation - Prof. Dr. Heiko Kleve

Durch Aufstellungen können Strukturen eines Systems erlebbar werden, die sonst nicht so leicht zu erfassen sind. Auch bei der Bearbeitung von Konflikten ist dieser Klärungsansatz sehr hilfreich. In Präsenzsituationen in Gruppen können dabei Menschen als Protagonisten Elemente des Konfliktsystems vertreten und dadurch mithelfen, innere Strukturen und Dynamiken des Konfliktes zu erforschen. Im Konflikt-Coaching können auch Aufstellungen mit Gegenständen durchgeführt werden. Wie auch im Online-Format Aufstellungen in einem Mediationsprozess durchgeführt werden können, wird Heiko Kleve demonstrieren und mit den Teilnehmer*innen zusammen durchführen. Er schöpft dabei aus einer reichen Erfahrung als Coach, Mediator, Aufsteller und Forscher zu diesen Themen.

Termin: Mittwoch, 22.09.2021

Uhrzeit: 16.00 bis 17.30 Uhr

Wie Sie mediieren… Unterschiedliche systemische Perspektiven der Konfliktarbeit - ein agiles Lernprojekt (Teil 1) - Kai Splittgerber

Auf einem Symposium an der Universität Witten/Herdecke haben 2017 führende Begründer*innen von systemischen Beratungsansätzen auf der Bühne im Rahmen eines gespielten Organisationskonfliktes demonstriert, wie sie arbeiten. Barbara Heitger & Rudi Wimmer, Gunther Schmidt, Bernd Schmidt, Gerda Vollmer & Eckhard König, Insa Sparrer & Matthias Varga von Kibed, Jürgen Kriz, Friedrich Glasl u.a. zeigten dabei sehr unterschiedliche Interventionen. Die Videodokumentationen dieser Methodendemonstrationen dienen in dem Webinar als Ausgangspunkt, um unterschiedliche Herangehensweisen an Konflikte zu untersuchen. Der Blick auf Konflikte und vor allem der Blick auf Konfliktberatung kann sich dadurch erweitern, denn die Perspektivenvielfalt lädt dazu ein, selbst beweglicher zu werden. Dieser Untersuchungsprozess ist als agiles Lernprojekt angelegt, das auch nach dem Symposium fortgesetzt wird. Die Gruppengröße ist begrenzt. Bei Interesse bitte per Mail anmelden bei kai.splittgerber@concadora.com Die Reihenfolge der Anmeldungen zählt.

Termin: Mittwoch, 23.09.2021

Uhrzeit: 16.00 bis 17.30 Uhr

Konflikt-Mediation im System der inneren Persönlichkeitsanteile (Teil 1) - Kristin Bub

Die systemische Dynamik in Konflikten spielt sich nicht nur zwischen Menschen ab, sondern auch im Inneren der Konfliktbeteiligten. Außen zeigt sich die Dynamik in Verhaltensweisen, in Rollen und Interaktionsmustern. Im Inneren ist eine Vielzahl von Gefühlen, Bedürfnissen und Gedanken aktiv. In dem Workshop wird das Konzept der Persönlichkeitsanteile mit der Metapher der inneren Familie – basierend auf dem systemischen Ansatz des „Inner Family System“ des Familientherapeuten Dr. Richard Schwartz – dazu benutzt, die systemische Dynamik dieser inneren Vorgänge verstehbar und dadurch auch veränderbar zu machen. Das achtsame Selbst ist dabei ein wichtiger Teil dieses inneren Systems, denn es kann sowohl die inneren Prozesse, als auch die Dynamik im sozialen Konfliktsystem anschauen und sowohl im Innensystem, als auch mit dem Außensystem mediieren.

Das hilft in der Rolle als Mediator die eigene, innere und äußere Dynamik zu steuern und auch Verhaltensmuster bei anderen hilfreich zu differenzieren. In dem übungsorientierten Webinar lernen die Teilnehmer*innen den Ansatz und Methodik kennen und wenden diese in einem eigenen Konfliktfall an. Achtsamkeitsmeditation dient dabei dazu, das achtsame Selbst zu stärken.

Termin: Mittwoch, 23.09.2021

Uhrzeit: 16.00 bis 17.30 Uhr

Konfliktmanagement-System-Design für Organisationen und für Kommunen entwickeln - Rudi Ballreich im Gespräch mit Kurt Faller

Organisationen, die Konflikte frühzeitig erkennen und bearbeiten, sparen nicht nur viel Geld, sondern sie nutzen Konflikte auch als Signale für Verbesserungen der Organisation. Das Konzept des Konfliktmanagement-Systemdesigns beschreibt einen Prozess, der Organisationen auf allen Systemebenen hilft, kompetent mit Konflikten umzugehen. Die Einführung von internen Mediator*innen, die Befähigung von Führungskräften und Mitarbeit*innen oder die Einrichtung von speziellen Konfliktanlaufstellen hängen z.B. damit zusammen. Kurt Faller ist einer der führenden deutschsprachigen Experten für dieses Thema. Er wird Beispiele aus Organisationen bringen, aber auch aus seiner Arbeit mit Städten und Gemeinde berichten. Denn auch im Kommunalen Raum ist es sehr wichtig, dass das System konfliktfest wird.

Termin: Mittwoch, 22.09.2021

Uhrzeit: 18.30 bis 19.45 Uhr

Affektlogik: Wie Emotionen im Konflikt und in der Mediation das Denken bestimmen - Rudi Ballreich im Gespräch mit Prof. Dr. Dr. h.c. Luc Ciompi

Die Energie in der Entfaltung von Konflikten kommt von den treibenden Emotionen. In heißen Konflikten sind das vor allem Ärger, Wut, Empörung, Hass. In kalten Konflikten sind das vor allem Angst, Resignation, Verbitterung. Wie Emotionen das Denken prägen, hat Luc Ciompi in seinem Konzept der Affektlogik beschrieben. In dem Gespräch wird die affektlogische Dynamik von Selbst- und Fremdbildern in Konflikten sowie die Entstehung von Bedrohungsszenarien und Verschwörungsphantasien zur Sprache kommen. Es wird aber auch darum gehen, durch welche Interventionen in Mediationsprozessen positive Gefühle angeregt werden können und wie sich dadurch wieder ein realitätsgerechteres Denken entwickeln kann. Auch die Entstehung von kollektiven Emotionen und Kognitionen in Gruppen oder auch in ganzen Gesellschaften kann durch das Verstehen der Affektlogik verstanden werden.

Termin: Mittwoch, 22.09.2021

Uhrzeit: 20.00 bis 21.15 Uhr

Donnerstag

Konfliktkultur und lernende Organisation (Teil 2): Kulturentwicklungs-Kompetenz: Kalte Konflikte als Katalysatoren einer innovationsförderlichen Lernkultur - Rudi Ballreich

2. Kulturentwicklungs-Kompetenz: Kalte Konflikte als Katalysatoren einer innovationsfördernden Lernkultur

Viele Behörden und auch viele große Organisationen wollen flexibler, agiler, veränderungsbereiter werden. Selbstverantwortung, Ownership und Initiative sollen gestärkt werden, Entscheidungsprozesse sollen schneller werden, Führung und Zusammenarbeit sollen auf Augenhöhe stattfinden usw. Diese Entwicklungsthemen finden meistens im Kontext einer kalten Konfliktaustragungskultur statt. D.h. die Menschen in der Organisation vermeiden es, Widersprüche offen auszutragen, Fehler werden vertuscht und Konflikt werden unter den Teppich gekehrt. Um eine innovationsfördernde Lern- und Verbesserungskultur zu entwickeln, ist es unabdingbar, den Mut und die Fähigkeiten zur konstruktiven Konfliktaustragung zu entwickeln. Vertrauen und Sicherheit entstehen dabei durch die Erfahrung: Wir können inhaltlich fruchtbar miteinander streiten! Und wir können Konflikte konstruktiv klären! Am Beispiel einer behördenartigen Organisation soll dieser Transformationsprozess im Kontext einer kalten Konfliktaustragungskultur beschrieben werden.

Termin: Donnerstag, 23.09.2021

Uhrzeit: 14.00 bis 15.30 Uhr

Wie Sie mediieren… Unterschiedliche systemische Perspektiven der Konfliktarbeit - ein agiles Lernprojekt (Teil 2) - Kai Splittgerber

Fortsetzung der Untersuchung unterschiedlicher systemischer Beratungsansätze in Organisationskonflikten.

Termin: Donnerstag, 23.09.2021

Uhrzeit: 16.00 bis 17.30 Uhr

Kompetenzentwicklung in einer online-basierten Mediationsausbildung – Einblicke in evidenzbasierte Beratungsforschung - Rudi Ballreich im Gespräch mit Prof. Dr. Eva Jonas, Nadine Heyer und Julius Möller

An der Universität Salzburg hat im November 2020 ein Forschungsprojekt gestartet, in dem die Kompetenzentwicklung in einer online-basierten Mediationsausbildung untersucht wird. Wie funktioniert eine differenzierte Kompetenzentwicklung in einem ausschließlich digitalen Kurs? Welche Rolle können agile Lernformen einnehmen und wie unterstützen diese die Teilnehmende in ihrem Lernprozess? Welche Abschnitte einer Mediationsausbildung werden von Teilnehmenden besonders entscheidend wahrgenommen? Neben dem Forschungsprozess und der Präsentation erster Ergebnisse werden auch eigens für die Online-Mediation entwickelte Methoden vorgestellt. Weiterhin wird die Rolle evidenzbasierter Beratungsforschung diskutiert.

Termin: Donnerstag, 23.09.2021

Uhrzeit: 16.00 bis 17.30 Uhr

Konflikt-Mediation im Sozialen und im System der inneren Persönlichkeitsanteile (Teil 2) - Kristin Bub

Fortsetzung der Übungen zur Konfliktklärung im inneren System und im äußeren System.

Termin: Donnerstag, 23.09.2021

Uhrzeit: 16.00 bis 17.30 Uhr

Wie sich mein systemisch-evolutionärer Ansatz der Organisations- und Konfliktberatung entwickelt hat - Rudi Ballreich im Gespräch mit Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Glasl

Friedrich Glasl ist als Forscher und Berater einer der Pioniere der Organisationsentwicklung und des Konfliktmanagements in Europa. Er hat wichtige theoretische Grundlagen geschaffen, Konzepte entwickelt und praktische Methoden entwickelt, die heute zum Standard in vielen Beratungsausbildungen zählen. In dem Gespräch geht es um die Entwicklung seines besonderen Ansatzes der Organisations- und Konfliktberatung, bei dem das Spannungsfeld von Person und System beim Organisationsverständnis und bei der Organisationsmediation eine wichtige Rolle spielt. Berater*innen sind bei diesem Beratungsverständnis gefragt, situativ zu agieren und entsprechend einer Situation flexibel die passende Rolle und Interventionsstrategie zu (er)finden. Ziel dieser Prozess-orientierten Beratung bzw. Begleitung ist es, Entwicklungsprozesse zu unterstützen, in denen die Potenziale eines Menschen, eines Teams oder der ganzen Organisation zur Entfaltung kommen, so dass sie selber ihre Lebens- und Arbeitswelt gestalten können. 

Termin: Donnerstag, 23.09.2021

Uhrzeit: 18.30 bis 19.45 Uhr

Personzentrierte Systemtheorie: Wie Person und Organisation in Konflikten zusammenwirken - Rudi Ballreich im Gespräch mit Prof. Dr. Jürgen Kriz

Jürgen Kriz hat mit seiner Personzentrierten Systemtheorie eine wichtige Grundlage geschaffen für Organisationsberatung, Coaching und Mediation. Das Zusammenwirken der körperlichen, psychischen, interpersonellen und gesellschaftlich-kulturellen Systemebenen steht für ihn beim Umgang mit Problemen im Mittelpunkt. Für das Verstehen und Intervenieren in Konflikten im Organisationskontext erweist sich dieser Ansatz als sehr fruchtbar, denn er bietet differenzierte Ansatzpunkte für den Umgang mit dem Spannungsfeld Person und organisationales System. Im Gespräch wird auch die Entwicklung dieses Ansatzes in der Biographie von Jürgen Kriz zur Sprache kommen und auch ein Blick auf das bunte Spektrum der systemischen Beratung.

Termin: Donnerstag, 23.09.2021

Uhrzeit: 20.00 bis 21.15 Uhr

Freitag

Konfliktkultur und lernende Organisation (Teil 3): Konfliktklärungs-Kompetenz: Spannungsfeld-Management als Grundlage einer innovationsförderlichen Lernkultur - Rudi Ballreich

Teil 3: Konfliktklärungs-Kompetenz: Spannungsfeld-Management als Grundlage einer innovationsfördernden Lernkultur

Organisationen, die Selbstorganisation und Führen auf Augenhöhe oder Formen der agilen Organisation etablieren, stehen oft vor der Schwierigkeit, dass sie zwar die Strukturen, Prozesse, Rollen und Regeln verändert haben, aber das Verhalten der Menschen bewegt sich noch in den alten Bahnen. Der Ruf nach einer wirkungsvollen Kulturtransformation wird dann laut. Am Beispiel einer agilen Organisationsentwicklung soll gezeigt werden, wie die Kompetenzentwicklung für den Umgang mit sozialen und kulturellen Spannungsfeldern ein Schlüssel sein kann für die Entwicklung einer lebendigen Organisation, für die Lernen der Nährboden der Zusammenarbeit ist. Systementwicklungskompetenz, Kulturentwicklungskompetenz und Konfliktklärungskompetenz wirken dabei fruchtbar zusammen.

Termin: Freitag, 24.09.2021

Uhrzeit: 14.00 bis 15.30 Uhr

Wie Sie mediieren… Unterschiedliche systemische Perspektiven der Konfliktarbeit - ein agiles Lernprojekt (Teil 3) - Kai Splittgerber

Fortsetzung der Untersuchung unterschiedlicher systemischer Beratungsansätze in Organisationskonflikten

Termin: Freitag, 24.09.2021

Uhrzeit: 16.00 bis 17.30 Uhr

Lösungsfokussiertes Konfliktmanagement in Organisationen - Dr. Martina Scheinecker

Mediator*innen, die mit einer lösungsfokussierten Haltung arbeiten, beachten besondere Prinzipien im Umgang mit den Problemen der Konfliktparteien: „Lösungsfokussiert heißt nicht problemphobisch“, „Ressourcen stärken VOR der Arbeit an Problemen“. Es geht darum, von Anfang an die Beteiligten zu stärken, ihre Ressourcen wahrzunehmen und Bilder einer erwünschten Zukunft zu entwickeln, um damit positive Kräfte für das Finden von Lösungen freizulegen. Martina Scheinecker ist eine Pionierin auf dem Gebiet des lösungsfokussierten Konfliktmanagements. In dem Workshop zeigt sie die Fruchtbarkeit dieses Ansatzes anhand von Einblicken in ihre Praxis und konkreten Übungen.

Termin: Freitag, 24.09.2021

Uhrzeit: 16.00 bis 17.30 Uhr

Erfolgsfaktoren der Mediation – Worauf es in der Konfliktbearbeitung ankommt - Rudi Ballreich im Gespräch mit Anita von Hertel

Welche Interventionen sind in einer Mediation im Organisationskontext erfolgreich? Diese Frage steht im Mittelpunkt des Gesprächs mit Anita von Hertel, einer der Pionierinnen der Mediation im deutschsprachigen Raum. Als Rechtsanwältin, Mediatorin und Mediationsausbilderin hat sie in den letzten Jahrzehnten viele Erfahrungen gesammelt, die sie gerne mit anderen teilt. Arbeiten auf der Personebene, um im organisationalen System Veränderungen in Gang zu bringen, ist eines der Themen, um die es dabei geht. Aber auch in Mediationen zwischen Organisationen, in denen oft rechtliche und finanzielle Themen im Vordergrund stehen, spielen Methoden für die Gestaltung der Begegnungsebene eine zentrale Rolle.

Termin: Freitag, 24.09.2021

Uhrzeit: 18.30 bis 19.15 Uhr

Systemische Organisations- und Konfliktberatung: Zwischen Carl Rogers, Virginia Satir, Tom Andersen und Niklas Luhmann - Rudi Ballreich im Gespräch mit Prof. Dr. Arist von Schlippe

Die Entwicklung der systemischen Organisations- und Konfliktberatung wurde durch unterschiedliche Ansätze geprägt. Arist von Schlippe, einer der führenden Forscher und Praktiker für Konflikte in Unternehmerfamilien, hat in seiner eigenen Entwicklung vier markante Ansätze aus der humanistischen Psychologie und der systemischen Praxis verarbeitet. Ausgehend von der personzentrierten Psychotherapie nach Carl Rogers lernte er bei Virginia Satir, der Pionierin der systemischen Familientherapie, die Arbeit mit Mehrpersonensystemen kennen. Die von Tom Andersen eingeführte Form der Prozesssteuerung über Reflexion ist bis heute für ihn zentrales Handwerkszeug, die soziologische Systemtheorie von Niklas Luhmann der wesentliche Rahmen seiner Arbeit. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen, werden in dem Gespräch unterschiedliche systemische Perspektiven auf das Spannungsfeld von Person und System beleuchtet und die sich daraus ergebenden Vorgehensweisen in der Beratungspraxis diskutiert.

Termin: Freitag, 24.09.2021

Uhrzeit: 20.00 bis 21.15 Uhr

Samstag

Trainingsworkshop: Der Weg vom Konflikt zum Dialog – Vier Ansätze zur Entwicklung des transformativen Feldes in der Mediation - Rudi Ballreich

Mediator*innen können die Ereignisse in Konflikten und vor allem auch in der Konfliktbearbeitung besser verstehen, wenn sie das Geschehen als ein energetisches Feld betrachten, in dem jedes Element jedes andere Element beeinflusst. D.h. das Netz der Beziehungen zwischen den Personen und anderen Konfliktfaktoren hat dabei eine entscheidende Bedeutung. In einer Mediation zielen z.B. feldorientierte Interventionen darauf ab, dass sich ein haltendes Feld bildet, in dem Offenheit möglich ist und in dem auch schmerzvolle Gefühle Platz haben. Ein transformatives Feld kann sich dadurch entwickeln, in dem nicht nur weiterführenden Lösungen auf der Sachebene gefunden werden, sondern auch Versöhnung auf der Beziehungsebene möglich ist.

In dem Trainingsworkshop werden die Ansätze von vier inspirierenden Persönlichkeiten vorgestellt, die Anregungen geben für die Entwicklung des transformativen Feldes in der Konfliktarbeit. Bei jedem Ansatz steht eine andere Dimension dieses Feldes im Zentrum. Der Philosoph Sokrates zeigte durch sein Handeln, wie sich der Logos, als ein Feld des Fragens und Verstehens im Dialog zwischen Menschen entfalten kann. Der Sozialphilosoph Martin Buber beschrieb in seiner Dialogphilosophie, durch welche Haltungen und Verhaltensweisen „das Zwischen“ als Feld der Begegnungen von Ich und Du entsteht. Der Psychologe Marshall B. Rosenberg demonstrierte, wie durch Mitgefühl sich selbst und anderen gegenüber, emotionale Verletzungen in Konflikten heilen. Der Quantenphysiker und Meditationspraktiker David Bohm entwickelte eine Methode des Gruppendialogs, durch die Konditionierungen im persönlichen Bewusstsein und im kollektiven Bewusstsein einer Organisation (Organiationskultur) bewusst und veränderbar werden.

Die vier Persönlichkeiten und ihre Ansätze werden vorgestellt, ihre Bedeutung für die Praxis der Mediation wird gezeigt und in einer Übung ist es möglich, die Essenz des jeweiligen Ansatzes zu erfahren. 

  1. Sokrates: Das Erwachen des selbstverantwortlichen Denkens im dialogischen Feld des Verstehens
  2. Martin Buber: Die Begegnung im dialogischen Kraftfeld zwischen Ich und Du
  3. Marshall Rosenberg: Die Transformation von emotionalen Verletzungen im Resonanzfeld des Mitgefühls
  4. David Bohm: Die Befreiung von kollektiven Konditionierungen im Gruppenfeld des offenen Gewahrseins

Termin: Samstag, 25.90.2021

Uhrzeiten:

09.00 bis 10.30 Uhr

11.00 bis 12.30 Uhr

14.00 bis 15.30 Uhr

16.00 bis 17.30 Uhr

Zugang zur Concadora Videothek

In der Concadora Videothek erwarten Sie über 120 Videos von führenden Forschern, Vordenkern  und Koryphäen mit Inspirationen, Methoden und Inputs zu den Themen: Mindful Leadership;  Achtsamkeit in Organisationen; Agile Führung  und Mindfulness; Innovative Führung;  Mindful Meetings; Transformationsprozesse; Kommunikation, Konfliktmanagement und  Systemische Organisationsberatung. 

Organisations-transformation

Rudi Ballreich: Kulturtransformation Agile Organisation

Joachim Galuska: Achtsamkeit als Unternehmenskultur in den Heiligenfeld Kliniken

Otto Scharmer: Theorie U – Wie Transformationsprozesse Tiefgang bekommen

Praxis der systemischen Konfliktbearbeitung in Organisationen

Fritz Simon: Systemtheorie des Konflikts

Gunther Schmidt: Schlummernde Kompetenzen aktivieren. Hypnosystemische Ansätze für die Organisationsmediation

Matthias Varga von Kibed: Die transverbale Sprache systemischer Strukturaufstellungen in Organisationskonflikten

Gewaltfreie Kommunikation

Marshall B. Rosenberg: Die Sprache des Herzens

Ballreich/S. Breuninger-Ballreich/B. Michael: Machtspiele und Begegnung auf Augenhöhe

Grundlagen der Konfliktberatung

Rudi Ballreich/Gerald Hüther: Du gehst mir auf die Nerven. Neurobiologische Aspekte der Konfliktberatung

Ballreich/L. Ciompi,/F. Glasl/A. von Schlippe: Die Macht der Emotionen. Affektlogik im Konflikt und in der Konfliktbearbeitung

Mediations-demonstrationen

Rudi Ballreich: Mediation als Weg vom Konflikt zum Dialog

Rudi Ballreich/Luc Ciompi: Hasslogik und Liebeslogik. Was die Verstärkung positiver Gefühle in der Mediation bewirkt

Dudley Weeks: Dudley Weeks at Work

Concadora in Kooperation mit dem Professional Campus der Universität Witten/Herdecke

PROFESSIONAL CAMPUS

Wir glauben, dass Bildung ein Leben verändert. Neugierig macht, zu Wandel und Wachstum befähigt. Führungspersönlichkeiten zu mehr Verantwortungsfreude und Unternehmertum inspiriert, weil sie im Umgang mit sich, ihren Mitmenschen sowie mit Organisationen reflektierter und souveräner agieren.
In unseren Seminaren, Konferenzen, Lehr- und Studiengängen wächst aus neuester Forschung und unternehmerischer Praxis eine Kompetenzplattform für individuelle und gesellschaftliche Weiterentwicklung – und zugleich ein agiles, wachsendes Netzwerk Gleichgesinnter, das konkrete Perspektiven und Karrierewege öffnet.

UNIVERSITÄT WITTEN/HERDECKE

Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein. Sie ist eine Modelluniversität in nicht-staatlicher Trägerschaft mit rund 2.600 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur. Die UW/H steht für eine tatkräftig praktizierte Reform der klassischen Alma Mater. Einerseits führt sie die Tradition eines humanistisch geprägten Bildungsverständnisses fort. Andererseits passt sie die Alma Mater auch an die aktuellen Bedingungen und Anforderungen einer wissensbasierten Gesellschaft an.
In der konsequenten Fortsetzung des Humboldtschen Bildungsideals versteht sie sich dementsprechend als eine unternehmerische Universität im Sinne der Einheit von Forschung und Lehre.

Newsletter

Bleiben Sie dran – mit unserem Newsletter. Ihre Vorteile:

  • Infos zu den nächsten Terminen
  • neue Erkenntnisse
  • Impulse für Ihre Praxis

Einfach anmelden!

[mailpoet_form id="1"]