3. Symposium zur Konflikt- und Kulturtransformation 2018

WIE GELINGT KULTURTRANSFORMATION IN ORGANISATIONEN?

Selbstorganisierter, digitaler und agiler! Gegenwärtige Management- und Organisationsansätze weisen auf die Notwendigkeit grundsätzlicher Erneuerung von Unternehmen hin und plädieren für eine radikale Abkehr von vermeintlich veralteten hierarchischen Organisationsformen. Zwischen den Zeilen wird mit den Schlagworten „New Work“, „Selbstorganisation“, „Digitalisierung“ oder „Agilität“ eine Zukunft entworfen, von der die Unternehmen und auch die Mitarbeiter/innen profitieren können. Und all dies zeigt Wirkung: Start-up-Kulturen bekommen Vorbildcharakter, Hierarchieebenen werden abgebaut, Selbstverantwortung und sich selbst organisierende Teams werden angestrebt, Vorstände zeigen sich mit Sneakers…

Bei all diesen Ansätzen tritt ein schier unüberwindbares Problem auf: Wie gelingt es, die notwendigen Veränderungen im Denken, Fühlen und Handeln der Organisationsmitglieder anzuregen? Wenn Selbstverantwortung und intrinsische Motivation im Mittelpunkt stehen sollen, dann kann diese neue Haltung nicht verordnet werden. Die Menschen müssen das Neue wirklich wollen und es als sinnvoll ansehen. 

An dieser Stelle scheitern viele Transformationen oder sie bleiben an der Oberfläche. Denn kaum ein Ansatz beschreibt nachvollziehbar, was Thema des Symposiums sein soll: Wie gelingt Kulturtransformation in Organisationen?

WELCHE FRAGESTELLUNGEN WERDEN IN DEM SYMPOSIUM BEARBEITET?

  • Was ist Organisationskultur?
  • Mit welchen Methoden kann Organisationskultur erfasst werden?
  • Was sind erfolgreiche Strategien und Methoden zur Transformation einer Organisationskultur?
  • Wie kann die Transformation einer traditionellen zu einer agilen Organisationskultur gelingen?

AN WEN RICHTET SICH DAS SYMPOSIUM?

  • Führungskräfte und Veränderungsmanager/innen aus Organisationen, die mit der Frage der Kulturtransformation ringen
  • Berater/innen, Trainer/innen und Coaches, die Organisationsveränderungen unterstützen wollen
  • Wissenschaftler/innen, die sich mit dem Thema Changemanagement, Kulturreflexion und Kulturtransformation beschäftigen

WAS SIE VON DEM SYMPOSIUM ERWARTEN KÖNNEN

VERSTÄNDNIS FÜR ORGANISATIONSKULTUR 

Neben grundlegenden Beiträgen zum Verständnis von Kultur werden wichtige Methoden zur Erforschung von Organisationskulturen vorgestellt. Der Einsatz dieser Methoden in Changeprozessen wird besprochen.

STRATEGISCHE IDEEN UND KONKRETE METHODEN ZUR KULTURTRANSFORMATION IN ORGANISATIONEN

Grundlegende strategische Ansatzpunkte zur Veränderung von Organisationskulturen werden gezeigt,einzelne Methoden genauer vorgestellt und teilweise auch demonstriert.

EIN PRAXISFALL ZUR AGILEN KULTURTRANSFORMATION

Das Vorgehen in einem Transformationsprozess bei der Continental AG wird genau beschrieben, die Strategien und Methoden werden gezeigt und die Erfahrungen werden reflektiert. Wie die notwendige Kulturveränderung bei der Entwicklung einer agilen Organisation möglich ist, kann dabei deutlich werden.

SPIELERISCHE EXPERIMENTE ZUR ERFAHRUNG DER AGILEN KULTUR

Wie spielerische Experimentierräume zur Kulturtransformation beitragen können, soll unmittelbar erfahrbar werden.

OPEN SPACE

Teilnehmer/innen und Mitwirkende haben die Möglichkeit, einen Workshop zum Thema „Kulturtransformation in Organisationen“ anzubieten oder auch spontan an einem Thema zu arbeiten, das sich im Verlauf des Symposiums ergeben hat. Workshop-Angebote, die schon vor dem Symposium per Mail mitgeteilt werden, sind auf der Website sichtbar.

HINTERGRUND

Das Thema der Organisationskultur bleibt ein Dauerbrenner. Seit den 1980er Jahren, damals noch im Kontext der Auseinandersetzung der japanischen Herausforderung, streitet man darüber, ob eine Organisationskultur die Werte, Normen und Prozesse definiert, die in einer Organisation dem Management unveränderlich gegenüberstehen, oder ganz im Gegenteil ein willkommener Hebel zur Durchsetzung weitreichender Transformationen ist. Paradoxerweise gilt beides. Kulturen sind kausal nicht beeinflussbar und eine wesentliche Voraussetzung für mittel- und langfristige Veränderungen. Transformationsprozesse sind Prozesse mit der Kultur gegen die Kultur. Es ist daher kein Wunder, dass sie ebenso viele Ängste wie Hoffnungen auslösen. 

Längst überfällig ist daher neben der immer wieder neuen Erprobung praktischer Ansätze auch die Erarbeitung eines theoretischen Verständnisses von Kultur. Es geht um Werte und Normen, so viel ist klar. Werte und Normen werden befolgt und verletzt, so viel ist auch klar. Eine Organisationskultur macht bestimmte, passende Transformationen wahrscheinlicher und verhindert viele andere… Sie ist eine oft latent gehaltene „Bewertungsinstanz“, die innerhalb der Organisation zwischen „falsch“ und „richtig“ unterscheidet. Dabei ist die Kultur in der Regel so tief verankert, dass diese Unterscheidung habituell und emotional schneller getroffen wird, als man denken kann. 

Systemtheoretisch betrachtet, ist eine Organisationskultur als ein Vorrat an unverhandelbaren Entscheidungen zu sehen. Nicht zufällig sprach Niklas Luhmann von „unentscheidbaren Entscheidungsprämissen“. Viel Intelligenz wird in Organisationen daher darauf verwendet, diese Kultur auf der einen Seite fast unbeobachtbar wirken zu lassen und auf der anderen Seite zu umschiffen, wo man sie nicht brauchen kann.

Mitwirkende

Rudi Ballreich

Arbeitet als systemischer Organisationsberater, Mediator und Trainer für Mindful Leadership. Er hat seit 2012 Mindful Leadership als differenzierten Ansatz der Führungskräfte-Entwicklung ausgearbeitet. Seit 2021 ist er Geschäftsführer der Concadora GmbH.

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Ute Clement

…ist Diplom-Psychologin und hat Theaterwissenschaften und Ethnologie in Heidelberg und Erlangen-Nürnberg studiert. Sie ist Geschäftsführerin der Ute Clement Consulting GmbH. Als systemische Organisationsberaterin und Expertin für internationale Change- und Integrationsprozesse begleitet sie Großunternehmen in M&A Projekten und Reorganisationen. Daneben ist sie in verschiedenen Weiterbildungsinstituten als Lehrberaterin tätig und publiziert zu Interkulturalität und systemischer Beratung

 

Gerd Geyer

… ist Gesellschafter der Trigon Entwicklungsberatung. Er begleitet u.a. Transformationsprojekte hin zur Agilen Organisation und entwickelt unternehmensinterne Systeme zum Konfliktmanagement.

 

Stephan Lauth

… ist Leiter der Mechanischen Entwicklung am Standort Wetzlar der Continental Automotive GmbH. Als „Change Agent“ arbeitet er in verschiedenen Projekten zur Transformation des Standortes in eine agile Organisation. Schwerpunkte sind hier: „Agile Organisation einer Hardware-Entwicklungsabteilung“ und „Agile Rollen“.

 

Dirk Schwantes

… ist Dipl.-Ingenieur und arbeitet als Head of Projects am Standort Wetzlar der Continental Automotive GmbH. Im Rahmen des Transformations-Projektes „Agile Organisation“ entwickelt und implementiert er agile Organisationsansätze. Die Auseinandersetzung mit der bestehenden Kultur und mit der zu entwickelnden agilen Kultur ist dabei ein wichtiges Thema.

 

Sebastian Benkhofer

… ist Leiter des Professional Campus – der Plattform für Fort- und Weiterbildung der Universität Witten/Herdecke. Er ist als Geschäftsführer auch verantwort- lich für das Studium Fundamentale der Universität. Sein Tätigkeitsschwer- punkt liegt in der Konzeption und Umsetzung von Fort- und Weiterbildungs- angeboten. Er ist u.a. auch Dozent für Führung und Projektmanagement.
Organisatorische Mitgestaltung der Konferenz

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Ghada Elramly

… ist Ingenieurin und arbeitet bei Continental als Head of Customer Center, verantwortlich für Programm-Management und Vertrieb für zwei wichtige deutsche OEMs im Bereich Infotainment und Connectivity. Sie war ein Jahr lang als interne Projektleiterin zuständig für ein Transformationsprojekt „Agile Organisation“. Als Mitglied des Transformationsteams wendet sie die agilen Methoden in ihrer Abteilung und in ihrem Netzwerk an.

 

Torsten Groth

… ist systemischer Berater mit dem Schwerpunkt Führung und Organisation von Familienunternehmen. Er ist Lehrbeauftragter am Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) der Universität Witten/Herdecke, sowie Referent und Trainer zu Anwendungsfragen der Systemtheorie in Management und Beratung v.a. für Simon, Weber and Friends.

 

Elisabeth Novak-Fragner

… studierte Wirtschafts- und Sozialpsychologie und ist Mediatorin. In ihrer Funktion als Personalleiterin des Standortes Wetzlar der Continental Automotive GmbH ist sie eine wesentliche Mitgestalterin des Transformationsprozesses vor allem in den Bereichen des neuen Kultur- und Führungsverständnisses in einer agilen Organisation. Dazu zählt auch die Anpassung der HR Prozesse. 

Prof. Dr. Heiko Kleve

… ist als Sozialpädagoge und Soziologe Inhaber des Lehrstuhls für Organisation und Entwicklung von Unternehmerfamilien an der Universität Witten/Herdecke. Er befasst sich u.a. mit der Weiterentwicklung systemischer Konzepte, der Beratung und des Coachings, der systemischen Gruppendynamik und der Aufstellungsarbeit.

 

Prof. Dr. Dirk Baecker

… Soziologe, ist Inhaber des Lehrstuhls für Kulturtheorie und Management und Dekan der Fakultät für Kulturreflexion – Studium fundamentale. Ihn interessiert die Kulturtheorie als Theorie der prekären Balance von Körper, Geist und Gesellschaft. Er beschäftigt sich mit alten und neuen Medien. In Medien formt sich die gesellschaftliche Psyche.

 

Dr. Annette Gebauer

… ist Geschäftsführerin der ICL (Interventions for Corporate Learning). Als Expertin für Corporate Learning sowie High Reliability & Mindful Organizing begleitet sie seit Jahren zahlreiche Großunternehmen in langfristig angelegten Transformationsprozessen hin zu einer leistungsfähigen, agilen Organisationskultur.

 

Christina Grubendorfer

… begleitet als systemische Beraterin Organisationen im Spektrum von Deutsche Bundesbank bis Zalando in den Themenfeldern zukunftsfähige Organisationen, attraktive Arbeitswelten, inspirierende Führung, identitätsstiftende Marken und wegweisende Veränderungen. Sie ist geschäftsführende Gesellschafterin der LEA GmbH und Seminarleiterin im Kernteam von Simon, Weber and Friends.

 

Prof. Dr. Werner Vogd

… beschäftigt sich als Inhaber des Lehrstuhls für Soziologie an der Universität Witten/Herdecke mit den sozialen Dynamiken im Management und in der Führung von Organisationen.

 

Concadora in Kooperation mit dem Professional Campus der Universität Witten/Herdecke

PROFESSIONAL CAMPUS

Wir glauben, dass Bildung ein Leben verändert. Neugierig macht, zu Wandel und Wachstum befähigt. Führungspersönlichkeiten zu mehr Verantwortungsfreude und Unternehmertum inspiriert, weil sie im Umgang mit sich, ihren Mitmenschen sowie mit Organisationen reflektierter und souveräner agieren.
In unseren Seminaren, Konferenzen, Lehr- und Studiengängen wächst aus neuester Forschung und unternehmerischer Praxis eine Kompetenzplattform für individuelle und gesellschaftliche Weiterentwicklung – und zugleich ein agiles, wachsendes Netzwerk Gleichgesinnter, das konkrete Perspektiven und Karrierewege öffnet.

UNIVERSITÄT WITTEN/HERDECKE

Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein. Sie ist eine Modelluniversität in nicht-staatlicher Trägerschaft mit rund 2.600 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur. Die UW/H steht für eine tatkräftig praktizierte Reform der klassischen Alma Mater. Einerseits führt sie die Tradition eines humanistisch geprägten Bildungsverständnisses fort. Andererseits passt sie die Alma Mater auch an die aktuellen Bedingungen und Anforderungen einer wissensbasierten Gesellschaft an.
In der konsequenten Fortsetzung des Humboldtschen Bildungsideals versteht sie sich dementsprechend als eine unternehmerische Universität im Sinne der Einheit von Forschung und Lehre.

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