Culture eats Strategy for Breakfast – Symposium zur Konflikt- und Kulturtransformation 2019

Transformation der Organisationskultur ist in vielen Organisationen ein drängendes Thema. Ob es um die Entwicklung der Innovationsfähigkeit, um Agilität, um die Steigerung der Kundenorientierung oder Qualität geht, letztlich wird ein anderes Verhalten der Führungskräfte und MitarbeiterInnen angestrebt. Weil Verhalten aber angetrieben wird durch die Einstellungen, Überzeugungen und Werte der Menschen, ist es die große Frage: Wie gelingen nachhaltige Kulturveränderungen? Denn ein anderes Mindset kann nicht von oben angeordnet werden. Dazu kommt: Organisationen haben keine einheitliche Kultur. Die Herausforderung besteht darin, mit einer Arena von Kulturen umzugehen. Das ist heute auch gesellschaftliche die große Herausforderung. Das Symposium richtet sich an alle, die aktuell oder zukünftig in Veränderungsprozesse involviert sind – insbesondere an Führungskräfte.

Als Auftakt wird es in einer Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Guido Möllering und Prof. Dr. Werner Vogd von der Universität Witten/Herdecke um grundsätzliche Fragen gehen: Was ist eigentlich Kultur? Und warum ist es so schwer, die eigene Kultur in Organisationen wahrzunehmen und zu verändern?

In dem Symposium treffen drei unterschiedliche Ansätze im Umgang mit Organisationskultur aufeinander

Die Metaplan-Beraterin Wiebke Gronemeyer zeigt anhand eines konkreten Kulturtransformationsprozesses, wie man bei Strukturen, Rollen, Prozessen und Regeln ansetzen kann, um nachhaltige Veränderungen der Kultur zu bewirken. Nachhaltig in dem Sinne, dass man zunächst die entscheidenden Stellschrauben herausfindet, um kulturelle Veränderungen in Gang zu setzen. Diese liegen eben nicht nur in der Befähigung der handelnden Personen, sondern vor allem in der Gestaltung der strukturellen Bedingungen für organisationales Handeln.

Der bekannte Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer stellt sein Verständnis vom Unbewussten der Organisation vor und entwickelt daraus Grundprinzipien für die Veränderung der Organisationskultur. Spannend ist es dabei, wie sich aus der Psychotherapie bekannte Prozesse auch im Organisationskontext wiederfinden. Für Interventionen in Veränderungsprozessen gibt das fruchtbare Anregungen.

Rudi Ballreich beschreibt ausgehend von Edgar Scheins Kulturveränderungsansatz spezifische Methoden der Kulturdiagnose, Kulturintervention und der speziellen Beratungsrolle. Hier geht es um Tiefeninterventionen, die sich auf die heimlichen Spielregeln und grundlegenden Annahmen beziehen. Dabei stehen die Menschen und ihre persönlichen und organisationsbezogenen Lernprozesse im Mittelpunkt. Die Entwicklung von psychologischer Sicherheit spielt dafür eine wichtige Rolle.

Weil Kulturtransformation viel damit zu tun hat, was im Bewusstsein der Menschen geschieht, finden mehrere Inquiries statt, um die Kulturmuster im eigenen Bewusstsein zu erforschen. Diese Methode kann auch dazu anregen, im Arbeitsalltag automatisch auftauchende Kulturmuster zu bemerken, zu stoppen und das eigene Handeln selbst zu bestimmen. Und diese Methode gibt Anregungen, wie im Coaching oder in Beratungsprozessen mit Kulturmustern gearbeitet werden kann.

Was Sie mitnehmen

  • Ein grundlegendes Verständnis von Kultur, Organisationskultur und Kulturtransformation
  • Konkrete Methoden und Vorgehensweisen für die Transformation von Organisationskulturen
  • Beispiele aus Organisationen, wie Kultur verändert wurde
  • Hinweise, wie Sie die besprochenen Ansätze und Methoden in der eigenen Organisation oder in den eigenen Beratungsfeldern anwenden können
  • Konkrete Anregungen für die Veränderung der Kultur in der eigenen Organisation
  • Erfahrungen mit der Mindfulness-Methode „Inquiry“
  • Erfahrungen mit Kulturuntersuchungen mit der Dialogmethode von David Bohm

Arbeitsformen

  • Kurze impulsierende Darstellungen
  • Anregungen zur Selbsterfahrung der eigenen Kulturmuster
  • Anwendung einzelner Methoden in Kleingruppen und vertiefende Diskussionen anhand von konkreten Fällen
  • Diskussion der unterschiedlichen Ansätze auf dem Podium und mit den TeilnehmerInnen

mehr